Da die Wetterprognose für die kommenden Tagen wieder nicht so toll ist, haben wir uns entschlossen, dass wir heute eine Wanderung zu einem Gletscher unternehmen wollen. Das Aufstehen schien nur Stefan ring zu fallen, denn Tom chnorzte immer noch, als ich nach einer Stunde Spaziergang mit Bubu nach Hause kam. Ich hatte nicht so eine gute Nacht, da mich immer wieder der Rücken schmerzte. Nach einem Glas O’saft und einer Tasse kalter Milch, war bei mir wieder fertig lustig. Ich verging fast vor Schmerzen. Ich hoffte, dass diese bald nach liessen, denn noch einmal einen Tag alleine zu Hause wollte ich nicht verbringen. Leider wurde es nicht besser und ich entschied mich wieder zu Hause zu bleiben
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Da ich nicht immer nur liegen wollte, sondern mich auch bewegen, erledigte ich einige Hausarbeiten. Wir haben eine Waschmaschine und ich entschied, dass ich diese Heute einweihe. Nur mit viel Fantasie konnte ich das Norwegische übersetzen. Ich nahm zum Beispiel an, dass Kort Kurzwaschprogramm war und Forvask Vorwäsche aber was mit Hoyerevannstand gemeint war oder Blotlegging keine Ahnung. Auf jeden Fall hatte ich das Gefühl, dass ich nach dem Waschgang reine und wohlriechende Wäsche aus der Trommel nehme konnte. Das Wetter war gut genug, dass ich mich entschloss die Wäsche auf zu hängen. Unter dem Balkon waren drei Schnüre gespannt, die ich jetzt benützte. Ich hatte aber wirklich gerade das ideale Wetter, denn am 18 Uhr fing es nämlich an zu regnen. Jetzt bleibt mir eigentlich nur noch eins übrig, warten bis die anderen kommen und noch etwas zum Nachtessen kochen.
Briksdalbreen
Um uns den Gletscher anzusehen, mussten wir nochmals über Geiranger zurückfahren. Diesmal noch ein ganzes Stück weiter. Wir haben den Weg aber doch gehörig unterschätzt und waren drei Stunden unterwegs, bis wir um 15 Uhr bei Briksdal auf den Parkplatz fuhren. Zuerst haben wir uns mit einem Sandwich gestärkt, bevor wir uns auf den Weg zur Gletscherzunge machten.
Heute hat uns auch Amadeo wieder begleitet. Wer auch immer den Hund an der Leine hatte, kam in den Genuss einer Aufstiegserleichterung in Form einer Zugmaschine. ![]()
Nach ein paar wenigen Kurven konnte man bereits den Gletscher sehen. Natürlich mussten Stefan und ich, zum Leidwesen von Svenja, alle paar Meter einen Fotostopp einlegen. Aber das musste einfach sein, schliesslich war die Landschaft einfach zu fotogen. Als wir dann endlich ganz oben beim Gletschersee angekommen sind, mussten Stefan und ich noch näher an den Gletscher ran. Die Absperrung umgehend, es war ja nicht verboten wie in der Schweiz, es war nur eine Empfehlung, gingen wir über eine Geröllhalde bis zu einer riesigen Steinplatte unterhalb der Gletscherzunge. Ich wollte gerade mein Stativ im Rucksack verstauen, damit ich besseren Halt zum klettern hatte, als es von oben aus dem Gletscher einen riesigen Knall, wie ein Kanonenschuss gab. Ich dachte mir noch, okay da wird wohl etwas abgebrochen sein und drehte mich um, als Stefan bereits mit zügigem Tempo den Rückweg angetreten hatte.
Dieser „Schuss vor den Bug“, wie er es nannte, hatte ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt. Kurze Zeit später waren wir wieder zurück bei den anderen und traten den Rückweg an. Als wir beim Auto zurück waren, stellten wir fest, dass es bereits sieben Uhr am Abend war und wir hatten ja noch einen Weg von drei Stunden vor uns und Christine wartete bestimmt bereits halb verhungert zu Hause auf uns.